LETZTE ÄNDERUNG am Mittwoch 16. August 2023 20:55 durch BV LuiseNord
Die Wallstraße sollte eigentlich noch in diesem Jahr als Fahrradstraße ausgeschildert werden – einschließlich ihres Verlängerung als »Märkisches Ufer«.
Nach dem aktuellen Politikwechsel der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt könnte sich das aber verschieben.
Die Wallstraße gehört vermutlich zu den Projekten (so ganz genau wusste das bei Redaktionsschluss keiner), die die neue Leitung der Senatsverwaltung unter Dr. Manja Schreiner (CDU) noch einmal überprüfen möchte, bevor sie die bereits zugesagten Finanzmittel tatsächlich freigibt. In Fahrradstraßen haben Radfahrende Vorrang.
Die Wallstraße sollte eigentlich schon
in diesem Jahr (2023) umgewidmet werden
Mit Kraftfahrzeugen darf man diese Straßen nur benutzen, wenn man ein Anliegen hat und dies durch Zusatzschilder vermerkt ist (»Anlieger frei«).
Der Straßenzug zwischen Spittelmarkt und Brückenstraße eignet sich eigentlich gut für eine Umwidmung in eine Fahrradstraße, denn er verläuft überwiegend im Nebenstraßennetz, ist auch nicht mit Kopfstein gepflastert und am Spittelmarkt sogar bereits für den Radverkehr speziell ausgebaut.
Zudem ist er im Radverkehrsplan des Landes Berlin bereits als Bestandteil des Radvorrangnetzes verzeichnet.
Allerdings könnten bei der
Umsetzung Parkplätze entfallen
In der Projektbeschreibung auf der Website des Straßen- und Grünflächenamtes Mitte heißt es: »Weiterhin wird zur Verbesserung der Verkehrssicherheit für Zufußgehende die Querung in den Knotenpunktbereichen verbessert.
Hier werden Fußgängeraufstellflächen vorgesehen und die Sichtfelder durch abgepollerte Sperrflächen freigehalten.
Im Umfeld der Knotenpunkte sind Abstellanlagen für Fahrräder, Lastenräder und punktuell Krafträder vorgesehen.
Ob dadurch mehr oder weniger als zehn PKW Parkplätze pro 500 Meter verloren gehen, wie in Stellungnahmen der Verkehrsverwaltung die neue Grenze der Zulässigkeit definiert ist, ist unklar.
Denn solche Abstellanlagen werden in Mitte auch unabhängig von Fahrradstraßen und -routen zur Sicherung von Kreuzungsbereichen eingerichtet.
Verfallen 330.000 Euro Förderungsmittel?
Eine Umplanung könnte das Projekt andererseits so weit verzögern, dass bereits zugesagte Fördermittel aus dem Bund-Länder-Sonderprogramm »Stadt und Land« wieder verfallen (330.000 Euro bei einem Bundesanteil von 75 %).
Die Überprüfung durch die Leitungsebene der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt könnte freilich auch zügig voranschreiten. Denn die sitzt Am Köllnischen Park 3 – nur einen Steinwurf von der Wallstraße entfernt.
Quelle: „cs“ in der „ecke köpenicker No 3 Juli August 2023“
Foto: Ch. Eckelt
