LETZTE ÄNDERUNG am Donnerstag 27. Februar 2025 14:52 durch BV LuiseNord
Die grundlegende Umgestaltung der Adalbertstraße zu einem verkehrsberuhigten Bereich beginnt noch in diesem Jahr.
Am Freitag, den 4. April 2025, präsentieren die Planer und Planerinnen des Büros »plan3 Ingenieure« erste Entwürfe zur künftigen Gestaltung der Straße, öffentlich und voraussichtlich im Mehrzweckraum der Grundschule Adalbertstraße. Alle Details zur Veranstaltung wie Uhrzeit und Ort werden im März 2025 auf www.Luisenstadt-Mitte.de bekanntgegeben.

Der Umbau der Adalbertstraße zu einem verkehrsberuhigten Bereich steht schon lange auf der Liste der Vorhaben im Sanierungsgebiet Nördliche Luisenstadt. Er musste aber zeitlich zurückgestellt werden, damit er nicht mit dem Neubau der Grundschule in der Adalbertstraße kollidiert. Die Straße wurde nämlich zur Belieferung der Baustelle benötigt.
Gleichzeitig drängt die Zeit, denn wenn das Sanierungsgebiet Nördliche Luisenstadt im kommenden Jahr aufgehoben wird, wäre es zu spät gewesen: Dann können keine neuen Projekte mehr aus städtebaulichen Fördermitteln finanziert werden, die an diese Gebietskulisse gebunden sind.
Seit September 2024 ist die Schule aber in Betrieb, die Planungsarbeiten für den Straßenumbau konnte ausgeschrieben werden, im November gab es ein Ergebnis:
Den Auftrag erhielt das Büro »plan3 Ingenieure« mit Sitz in der Schönhauser Allee (Prenzlauer Berg).
Die Planungen hätten zwar auch schon während der Bauphase des Schulneubaus beginnen können, dann wäre aber der Erfahrungsschatz der Schülerinnen und Schüler sowie der Eltern- und Lehrerschaft der neuen Schule unberücksichtigt geblieben.
Pro Klima – Contra Verkehr
Ziel der Umgestaltung ist es, eine verkehrsberuhigte und klimaangepasste Straße mit verschränkter Straßenführung zu schaffen. Dabei können Kraftfahrzeuge die Straße nicht in einem Zug geradeaus durchfahren, sondern werden durch diverse Hindernisse dazu gezwungen, Kurven zu fahren und sich mit entgegenkommenden Fahrzeugen zu verständigen. So wird es faktisch nicht mehr möglich, größere Geschwindigkeiten zu erreichen.
Parallel wird geprüft, ob die im Konzept des Straßen- und Grünflächenamtes zum »Kiezblock Nördliche Luisenstadt« vorgeschlagenen »Modalfilter« überhaupt notwendig sind:
Vorgesehen ist bislang einer nördlich der Kreuzung mit der Melchiorstraße und einer an der Einmündung zum Engeldamm. Die Modalfilter bestehen aus jeweils einer Reihe von Pollern, die die Straße für Kfz versperren. Polizei und Rettungsdienste sowie die Berliner Stadtreinigung erhalten spezielle Schlüssel, mit deren Hilfe sie die Poller umklappen können.
Braucht’s noch Poller?
Aktuell sind die Poller verkehrspolitisch umstritten, weil dadurch Rettungseinsätze verlangsamt werden könnten. Sie sind baulich aber nicht besonders aufwändig und können relativ leicht wieder versetzt werden.
Auch ist es schon vorgekommen, dass sie systematisch von Unbefugten in Besitz eines geeigneten Schlüssels auf den Boden geklappt wurden und damit die Straßensperrung aufgehoben wurde.
Will man den Verkehr in der Adalbertstraße also dauerhaft und verlässlich beruhigen, sind bauliche Maßnahmen wie die »Verschränkungen« auf jeden Fall angebracht.
Busse, Elterntaxis, Parkblech
Großen Einfluss hätte die Verkehrsberuhigung auch auf die Fahrwege der »Elterntaxis«, die Schülerinnen und Schüler zur Schule bringen bzw. von dort abholen.
Auch für Reisebusse wäre ein Einfahren in die Adalbertstraße nicht mehr attraktiv. Sie könnten dort auch nicht mehr abgestellt werden.
Das käme den Forderungen der Betroffenenvertretung der Nördlichen Luisenstadt entgegen. Vor dem »A&O-Hostel« an der Ecke Adalbert- und Köpenicker Straße stauen sich die Busse regelmäßig, weil die Herberge häufig von Schulklassen auf Berlinbesuch genutzt wird.
Der Fußverkehr soll in der Adalbertstraße zudem mehr Raum erhalten.
Vermutlich werden auch Parkplätze wegfallen, was bei einigen Anwohnenden wohl auf wenig Gegenliebe stoßen wird.
Außerdem sollen neue Bäume mit größeren Baumscheiben gepflanzt werden, im Gespräch sind auch Beete unmittelbar an der Stirnwand der neuen Sporthalle. Über deren monotones Betongrau ärgern sich viele in der Nachbarschaft sehr. Sie könnte dann mit Hilfe von Kletterpflanzen begrünt werden.
Geklärt werden müssen zudem auch noch Fragen des Anlieferverkehrs der in der Adalbertstraße ansässigen Gewerbebetrieben.
Diskussionsbedarf gibt es reichlich, an Gesprächsstoff wird es also auf der Veranstaltung sicher nicht mangeln.
Quelle: cs in der ecke köpenicker No 1 März 2025
Bild oben: Adalbertstraße bisher (Foto: Ch. Eckelt)

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Alle ecken seit der Erstausgabe hier in unserem Blog
Und es gibt weitere ecken in anderen Mitte-Sanierungsgebieten
Die Adalbertstrasse ist weniger das Problem!
Das Hauptproblem ist die Köpenicker Ecke Adalbertstrasse. Kinder, Schüler, Rentner, Hundeführer kommen kaum über die Köpenicker, weil Busse und Lieferwagen die Sicht wegnehmen. Der Verkehr ist so stark, dass es kaum eine Möglichkeit die Köpi zu überqueren. Ist das so schwierig die Ampeln auf beiden Seiten so einzustellen, dass sieg gleichzeitig die gleiche Farbe aufzeigen?
Sonnige Grüsse Ulli W.