LETZTE ÄNDERUNG am Dienstag 26. Januar 2021 00:03 durch BV LuiseNord
Die Machbarkeitsstudie wurde jüngst von den Autoren vorgestellt *)
Ein befestigter Uferweg entlang der Spree, an dem man ohne Unterbrechungen von einer Brücke zur nächsten am Wasser entlangschlendern oder radeln kann – das gehört zu den ehrgeizigsten Zielen im Sanierungs und Fördergebiet Nördliche Luisenstadt.
Doch für eine solche befestigte Promenade, wie man sie auch aus anderen Städten kennt, müssten die maroden Uferwände befestigt und hier z.B. die Spundwände umfassend saniert werden.
Und das kann in Berlin bekanntlich lange dauern. Solange mochten die Beteiligten aber nicht warten, weshalb die Idee eines provisorischen Uferwegs entwickelt wurde.
Eine Powerpoint Präsentation zur Machbarkeit eines provisorischen Spreeuferweges finden Sie unten auf dieser Seite.
Doch um auszuloten, ob und wie das überhaupt realisiert werden könnte, braucht man eine Machbarkeitsstudie.
Mit deren Erarbeitung wurden die STATTBAU GmbH (die auch als Treuhänder die notwendigen Grundstücke für das Land Berlin erwirbt und öffentliche Wegerechte aushandelt) sowie die »gruppe F« für den planerischen Part beauftragt.
Die Ergebnisse konnten STATTBAU und gruppe F nun dem Sanierungsbeirat vorstellen. Unterschieden werden zwei Blocks: der Rungestraßenblock vom Jannowitzcenter bis zur Michaelbrücke sowie der Holzuferblock zwischen Michael und Schillingbrücke (Abb. 1).
Während die Anlage des Uferwegs im Rungestraßenblock inklusive der Uferwanderneuerung in einem separaten Ver fahren ausgeschrieben werden soll, ließe sich im Holzuferblock ohne größere Umbauten und Befestigungen der Spundwände ein Wegeprovisorium im Uferstreifen anlegen.
Zugleich sind dabei die Belange des Denkmalschutzes einzubeziehen, denn entlang dieses Abschnitts befinden sich noch einige Relikte deutschdeutscher Teilung: z.B. das alte Bootshaus, Reste der Hinterlandmauer oder Lichtmasten.
Ganz allgemein kann laut Machbarkeitsstudie ein provisorischer, Weg von ca. 3 bis 4 Metern Breite in »sicherem« Abstand zur Uferwand angelegt werden.
Grundsätzlich, so die Autoren der Studie, solle möglichst viel von der bestehenden Struktur und Nutzungen im Uferstreifen erhalten bleiben, auch hinsichtlich der Gehölze und vorhandener »Trampelpfade« (Abb. 2).
Am alten Bootshaus bei der Spreefeld eG weitet sich der Uferweg zu einer kleinen platzähnlichen Situation auf. (Abb. 3). Die Treppen zum Bootshauseingang werden umgebaut. Gitter im Boden lassen die ursprüngliche Treppenanlage erkennbar.
Am alten Bootshaus könnte auch eine »Geschichtsinsel« entstehen, ein Informationspunkt, der Auskunft über die spezielle Geschichte des Ortes gibt.
Am Teepeeland führt der Weg oberhalb des Areals vorbei, wobei auf besonderen Wunsch des Zeltdörfchens auch der bislang bestehende kleine Weg direkt durch das Teepeeland hindurch erhalten bleibt – Besucher sind hier ausdrücklich willkommen.
Etwas weiter westwärts führt der Weg durch die Hinterlandmauer – für den provisorischen Uferweg könnte dabei ein Segment entnommen und etwas versetzt wiederaufgebaut werden (Abb. 3).
An diesem Punkt kann ebenfalls eine »Geschichtsinsel« über die historische Grenzsituation informieren. Die Anbindung an das Paula-Thiede-Ufer bzw. den Bona-Peiser-Weg zeigt die Abb. 4.
Die Machbarkeitsstudie weist detailliert nach, dass ein provisorischer Uferweg im Holzuferblock bautechnisch, organisatorisch und finanziell machbar ist.
Mit den Nutzern vor Ort und den anliegenden Eigentümern haben die Planer bereits gesprochen und gemeinsam Lösungen entwickelt.
Nun soll das Konzept zur Herstellung des Provisoriums im Bezirksamt und in der BVV beschlossen werden. Dann wäre der Weg frei für die Erarbeitung einer konkreten Bauplanung.
Baubeginn könnte, wenn alles optimal läuft, bereits im Herbst 2021 sein. Und nach der Fertigstellung könnte das Provisorium auch sehr lange halten.
Quelle: us/ecke köpenicker
*) Auszug aus der “ecke köpenicker No. 5 November 2020”
Lesen Sie hier die Inhaltsübersicht und die vollständige “ecke No. 5” auf der Homepage des Bürgervereins Luisenstadt.
(Direkt zum PDF Download hier)
Sie finden die oben im Text bezogenen Pläne in lesbarer Version in der Zeitung. Oder klicken Sie auf diese Doppelseite für eine Großansicht:
Ergänzung
Inzwischen hat sich eine PP-Präsentation für den Sanierungsbeirat zur Machbarkeit eines provisorischen Spreeuferweges vom 26.10.2020 “angefunden”. Autoren sind die STATTBAU und die “gruppe F”:
Praesentation_Machbarkeit_Provisorischer_Spreeuferweg_SanBeirat_26-10-2020
Rückblick
Die schönen Pläne aus dem Jahr 2013 … erstellt von KOsP … man möchte heulen … da wurde noch ernsthaft geplant … schauen Sie sich das bitte mal an:
131220_Spreeufer_Machbarkeitsstudie_2013.pdf (127 Seiten, 30 MB)
Und im Jahr 2014 gab es eine öffentliche Bürgerbeteiligung, auf der diese Präsentation (Bild oben) vorgetragen wurde:
140808_Spreeufer_Veranstaltung_Praesentation.pdf (21 Seiten, 1 MB)