Contra Durchgangsschleichverkehr: Plan Modalsperren am Michaelkirchplatz

Neue Variante für »Modalsperren« am Michaelkirchplatz

LETZTE ÄNDERUNG am Freitag 7. März 2025 16:02 durch BV LuiseNord


Das SGA Mitte präsentiert eine neue Vorzugsvariante für »Modalsperren« am Michaelkirchplatz. Dennoch weiterhin Protest gegen Rückbau von Parkplätzen.

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Über die Verhinderung des Durchgangsverkehrs durch die nördliche Luisenstadt wird schon seit Jahren diskutiert. 2025 sollen wichtige Maßnahmen in Angriff genommen werden.

Dazu gehören auch Modalfilter aus Pollern, die über die ganze Fahrbahn geführt die Durchfahrt von Kfz verhindern. Konkret geplant sind sie am Michaelkirchplatz und an der Alten Jakobstraße.

Auf einer Informationsveranstaltung am 16. Dezember 2024 im Mehrzweckraum der neuen Grundschule Adalbertstraße präsentierte das Straßen- und Grünflächenamt (SGA) des Bezirks Mitte seine aktuellen Planungen.

Die unterscheiden sich im Bereich des Michaelkirchplatzes deutlich von älteren Planungsvarianten.

Offenbar haben sich hier die intensiven Beteiligungsprozesse des SGA ausgewirkt, das mit Hilfe einer aufwändigen wissenschaftlichen Studie und einem eigens für den Klimakiez gebildeten »Nachbarschaftsrat« in die Vollen gegangen war. (www.Berlin.de/ba-mitte/../../kiezblock-n-rdl-luisenstadt)

Wobei man sich fragt, ob es tatsächlich zu mehr Demokratie und nicht nur zu mehr Bürokratie führt, wenn sich jedes Amt fallweise eigene Strukturen der Bürgerbeteiligung aufbaut.


Und dann gibt’s ja auch noch den „Mobilitätsrat“.
Der tagt demnächst wieder – öffentlich am 25. März 2025.
Details: www.Berlin.de/ba-mitte/../../../planung-entwurf-neubau/mobilitaetsrat


Wie dem auch sei: Die Straße Michaelkirchplatz nördlich der Michaelkirche soll in der neuen Variante jetzt nicht mehr direkt am »Sechseckplatz« für den Kfz-Verkehr gesperrt und zur Fußgängerzone umgestaltet werden, stattdessen werden die beiden Eckbereiche des nördlichen Abschnitts der Straße gesperrt (siehe Planzeichnung).

Der südliche Zipfel der Michaelkirchstraße endet damit in einer Schleife um den besagten Sechseckplatz. Das verhindert effektiv den Schleichverkehr aus Friedrichshain über die Michaelkirchbrücke durch die Nördliche Luisenstadt nach Kreuzberg.

Contra Durchgangsschleichverkehr: Plan Modalsperren am Michaelkirchplatz. - Klick für eine größere Ansicht
Contra Durchgangsschleichverkehr: Plan Modalsperren am Michaelkirchplatz. Neuer Wendehammer. Das Einbahnstraßenschild entgegen der Fahrtrichtung??? – Klick für eine größere Ansicht

Zwar kann dann der ursprünglich zu sperrende Abschnitt des Michaelkirchplatzes direkt am Sechseck nicht mehr für Sport und Spiel genutzt werden, wie es zuvor erwogen worden war.

Da aber die bezirkliche Denkmalpflege höhere Einbauten wie z.B. Tischtennisplatten in diesem Bereich als Störung der Sichtachse auf die Kirche ablehnt, wäre das ohnehin kaum umsetzbar gewesen. Gegen Tischtennis in den Randbereichen hat der Denkmalschutz dagegen nichts einzuwenden.

Das Blechproblem

Proteste gibt es auch im Ostteil der Stadt fast regelmäßig, wenn Parkplätze wegfallen sollen so auch im Heineviertel. Denn anders als in den von Kiezblocks betroffenen Gebieten im Wedding oder in Moabit gibt es hier keine privaten Stellplätze in Tiefgaragen oder Parkdecks.

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Die Parkplätze, die für die Bewohnerschaft der Plattenbauten geplant waren, sind inzwischen zum Großteil bebaut oder werden gerade bebaut.

Im Westteil Berlins sind dagegen fast alle Wohnanlagen aus den 1970er und 1980er Jahren bis heute mit riesigen Garagenanlagen ausgestattet, die inzwischen oft zu großen Teilen leer stehen.

Die Bezirke haben keine Ahnung, wie groß die privaten Parkplatzreserven in den jeweiligen Kiezen sind, denn sie werden nirgendwo erfasst. Wenn sie aber die Anzahl der Parkplätze auf öffentlichem Straßenland in Bezug zur Einwohnerzahl setzen, kommen sie zu dem irrigen Ergebnis, dass der Osten vergleichsweise gut mit Parkraum ausgestattet sei.

Modal gesperrt auch in der Luisenstadt Süd

Auch südlich des Engelbeckens sollen irgendwann Modalsperren entstehen, die den Durchgangsverkehr unterbinden. Die sollen diagonal über die Kreuzungen der Waldemarstraße mit den Legien- bzw. Leuschnerdamm verlaufen, so dass man mit dem Kfz nur noch um das Engelbecken herumfahren kann aber nicht mehr tiefer nach Kreuzberg hineinkommt.

Im Verkehrskonzept unseres Nachbarbezirks sind sie bereits aufgeführt, es gibt aber derzeit »keinen konkreten Zeitplan, wann die Maßnahmen zur Unterbindung des Durchgangsverkehrs angegangen werden«, so heißt es auf der Website »XHain-beruhigt.berlin« des SGA Friedrichshain-Kreuzberg.

Noch 2025: Sperrung der Alten Jakobstraße

Die geplante Modalsperre diagonal über die Alte Jakobstraße an der Kreuzung mit der Kommandantenstraße direkt an der Grenze zu Kreuzberg soll dagegen noch in diesem Jahr eingerichtet werden.

Hier liegt die Fahrbahn noch auf dem Gebiet des Bezirks Mitte, der sich mit seinem Nachbarbezirk und der von der Verkehrsänderung betroffenen Bundesdruckerei bereits abgestimmt hat.

Die Einmündung der Neuen Jakobstraße in die Inselstraße wird dagegen nur verengt und hier eine Einbahnstraße eingerichtet. Aus diese Maßnahme soll 2025 umgesetzt werden.

Quelle: cs in der ecke köpenicker No 1 März 2025

Zeichnung oben: SGA Mitte /
Webseite: www.Berlin.de/ba-mitte/../strassen-und-gruenflaechenamt

Mehr: Das Berliner Kiezblock-Portal – www.Kiezblocks.de


 

ecke köpenicker No 1 März 2025
ecke köpenicker No 1 März 2025

ecke köpenicker No 1 März 2025 – Lesen/Herunterladen

Alle ecken seit der Erstausgabe hier in unserem Blog

Und es gibt weitere ecken in anderen Mitte-Sanierungsgebieten


2 Gedanken zu „Neue Variante für »Modalsperren« am Michaelkirchplatz“

  1. Der Schleichverkehr ist in der nördl. Luisenstadt wochentags für etwa zwei Stunden zu spüren. Das ist wirklich nicht das Problem. Und dieser Verkehr ließe sich auch mit der Einrichtung von Einbahnstraßen am Michaelkirchplatz reduzieren. Aber das wird vermutlich der Rennrad-Lobby von Changing Cities e.V. und dem zuständigen Stadtrat Schriner nicht ausreichen, die sich auf die Absperrung der Straßen per Modalfilter festgelegt haben.

    Dass die zahlreichen Anwohner/innen der Michaelkirchstraße und der Schmidstraße (v.a. von WBG Berolina und WBM) durch die Totalsperrung des Platzes auf ihrem Weg zur Arbeit dazu gezwungen werden, sich in den Stau auf Annenstraße und Brückenstraße hineinzuquälen, statt unkompliziert über die Michaelkirchstraße aus dem Gebiet hinauszufahren, kümmert die Entscheider nicht.

    Viele Anwohner/innen betrachten das als Schikane!

    1. Für uns am Leuschnerdamm ist es kein Schleichverkehr. Er ist meist schnell und laut über das Kopfsteinpflaster und dauert sehr viel länger als 2 Stunden.
      Die Sperre am Michaelkirchplatz würde uns sehr helfen.

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