LETZTE ÄNDERUNG am Donnerstag 4. Januar 2024 20:18 durch BV LuiseNord
Die ecke berichtet über unsere Vorschläge für Verkehrsberuhigung und sicheren Schulweg.
Zügig geht es mit dem Neubau der vierzügigen Grundschule in der Adalbertstraße voran, bereits ab nächsten Herbst sollen hier Kinder eingeschult werden.
Nach Fertigstellung des Schulbaus ist ab 2025 auch die Umgestaltung der Adalbertstraße geplant. Mit ein paar Verschönerungsmaßnahmen und der Erneuerung des Straßenbelags wird es allerdings nicht getan sein, schon mit Blick auf die Schulwegsicherheit.
Die Betroffenenvertretung (BV) Nördliche Luisenstadt hat nun einen Brief an das Straßen- und Grünflächenamt des Bezirks geschrieben, um schon zu Beginn der Planungsprozesse ihre Überlegungen und Vorschläge einzubringen – nicht als Verkehrsexperten, sondern als Menschen, die die Situation vor Ort aus ihrem alltäglichen Erleben sehr gut kennen.
Besonders das nördlichste, ca. 200 Meter lange Teilstück der Adalbertstraße leide bereits jetzt unter einer »Überlastung durch die hier ansässigen kommerziellen Akteure«.
Störfaktor Hostel
Damit ist vor allem das A&O-Hostel mit 1500 Betten an der Köpenicker / Ecke Adalbertstraße gemeint, dessen Belieferungs- und Entsorgungsverkehr sowie die Touristenbusse eine erhebliche Belastung darstellen: in der Adalbertstraße hat man schon erlebt, dass fünf Reisebusse längerfristig hier parkten.
Hinzu kommen das Be- und Entladen großer Lkws sowie kleinerer Transporter für Firmen, Betriebe und andere gewerbliche Einrichtungen, Müllentsorgung und Zwischenlagerungen, Kundenverkehr mittels Taxis sowie der normale Alltagsverkehr durch Anwohner, Passanten, Kunden von Späti, Pizzeria und Sprachschule.
Viele kommen mit dem Auto
Mit der Eröffnung der Grundschule sowie der neuen zweigeschossigen Sporthalle, die auch dem Vereinssport zur Verfügung stehen soll, sind weitere Belastungen dieses Verkehrsraums zu erwarten:
U. a. durch die sogenannten »Elterntaxis«, durch Lehrkräfte, die ebenfalls mit dem Pkw zur Arbeit kommen, sowie An- und Abfahrten von Nutzerinnen und Nutzern der Sporthalle.
Einen besonders neuralgischen Punkt sieht die BV im Kreuzungsbereich Köpenicker Straße /Adalbertstraße: verkehrliche Lösungen müssten diese einbeziehen.
Wieder einmal verworrene Zuständigkeiten
Doch hier lauern einmal mehr die Fallstricke der zweistufigen Berliner Verwaltung:
Für die Adalbertstraße als ausgewiesene Nebenstraße ist der Bezirk Mitte zuständig, für die Köpenicker Straße als Hauptstraße jedoch die Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt. Und die agiert erheblich schwerfälliger und oft mit anderen Prioritäten als der Bezirk.
Unsere konkreten Vorschläge
Für die Adalbertstraße formuliert die Betroffenenvertretung folgende Ziele:
- Entlastung des Straßenraums
- Unterbindung des Durchgangsverkehrs (vor allem aus Richtung Köpenicker Straße) sowie
- komplette Unterbindung der Nutzung der Adalbertstraße für Reisebusse des A&O-Hostels.
Der Fokus müsse vielmehr auf die Vielzahl der Bedürfnisse von Anliegern gerichtet werden sowie natürlich auf die Schaffung eines sicheren Schulwegs. Schüler, Eltern und Lehrer sowie Nutzerinnen und Nutzer der Sporthalle sollten ermutigt werden, den öffentlichen Nahverkehr oder Fahrräder zu nutzen.
Temporäre Schulstraße
Zur Sicherung des Schulwegs sollte starkes Autoaufkommen am Schuleingang bei Schulbeginn und Schulschluss verhindert werden, beispielsweise durch die Ausweisung als temporäre Schulstraße.
Es brauche, so schreibt die Betroffenenvertretung weiter, ein intelligentes Verkehrsmanagement, um sowohl die Bedürfnisse von ansässigem Gewerbe als auch von Schülern bzw. Passanten zu berücksichtigen.
Notwendig seien zudem Maßnahmen zur sicheren Überquerung der Köpenicker Straße an der Einmündung zur Adalbertstraße, wo außerdem die BVG-Busse halten.
Um die Qualität des Lebens- und Straßenraums Adalbertstraße zu verbessern, schlägt die BV vor, die Straße zwischen den Hausnummern 35 und 41 als verkehrsberuhigten Bereich auszuweisen und temporäre Ladezonen für das Gewerbe einzurichten.
Einbahnstraße?
Vorgeschlagen werden außerdem die Ausweisung der Adalbertstraße zur Einbahnstraße in nördlicher Richtung bzw. die Bildung einer Sackgasse an der Grenze zwischen Schulgelände und dem Grundstück des Hostels sowie die Verengung der Fahrbahn.
Die Pflanzung einer Baumreihe könnte sowohl gefällte Bäume ersetzen als auch »die monumentale Brandwand der Sporthalle verdecken« und zur Verkehrsberuhigung beitragen.
Um Fahrgeräusche zu mindern, sollte die Straßenoberfläche eine asphaltierte Fahrbahn mit seitlichem Kopfsteinpflaster erhalten.
Planungsmitbeteiligung!
Die Betroffenenvertretung hofft, dass Anwohnerinnen und Anwohner sowie die BV selbst in den Fortgang der Planungen für die Adalbertstraße einbezogen werden.
Quelle: „us“ in der „ecke köpenicker No 6 Dezember 2023 Januar 2024“
Foto oben: Ch. Eckelt
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